Das dialogische Schreibprojekt „Metatext/Debatte“
Parallel zur Erarbeitung von mehrsprachigen und multiperspektivischen Unterrichtsmaterialien wurde
auch ein kollektiver Reflexionsprozess über die Hintergründe, Motive und Ziele dieser Arbeit
angestoßen, und zwar in Form eines des „dialogischen Schreibens“ an einem „Metatext“ zu
verschiedenen Fragestellungen rund um das Thema Mehrsprachigkeit und Multikulturalität. Hier
werden die wichtigsten Resultate dieses immer noch offenen Schreibprozesses präsentiert. Über die
genauen Anliegen dieses Teilprojekts gibt der folgende Aufruf Auskunft, mit dem die Kolleg*innen zur
Teilnahme eingeladen wurden bzw. Interessierte nach wie vor eingeladen sind, sich am Fortschreiten
dieses Prozesses zu beteiligen:
Vorschläge zum Schreiben eines „Metatextes“
Bei der ersten internationalen Konferenz unseres Projekts am 1. Oktober 2022 in Klagenfurt ist die
Idee aufgekommen, dass wir als Gruppe eine Sammlung von Gedanken, Dialogen oder auch
Kontroversen anlegen könnten, die den Hintergrund und die Motive unserer Arbeit beleuchten. Wir
haben das „Metatext“ genannt. Hier soll nun dieses Konzept etwas näher entwickelt werden. Und
zugleich finden sich hier bereits Anstöße für die weitere Arbeit. Ihr seid alle eingeladen, euch nach
Lust und Laune daran zu beteiligen!
Wozu brauchen wir so etwas?
Ein gemeinsam erarbeiteter „Metatext“ würde zwei Funktionen erfüllen:
1. Wäre das eine Möglichkeit, dass wir uns gemeinsam über unsere eigene Arbeit verständigen und
damit als Gruppe schrittweise eine Art „Philosophie“ unseres Projekts entwickeln. Wir glauben, dass
unsere trinationale Gruppe ein sehr hohes intellektuelles Potential hat, das wir auch entsprechend
nutzen wollen. Zugleich haben die meisten auch langjährige praktische Erfahrungen, sodass es ihnen
möglich ist, ihre Gedanken lebendig und anschaulich darzustellen.
2. Es ist davon auszugehen, dass die Lehrkräfte, die ja ebenso wie die Schüler*innen die
Adressat*innen unserer Arbeit sind, unsere Angebote nicht annehmen (können), wenn sie nicht
unsere Beweggründe und unsere Ausgangsüberlegungen verstehen. Da wäre eben ein „Metatext“
hilfreich.
Insofern könnte mit dem „Metatext“ ein zentrales Produkt unseres Projekts entstehen!
Wie könnte so ein „Metatext“ aussehen?
Die Idee ist nicht, dass sofort ein kohärenter einheitlicher Text entsteht, der wie ein Aufsatz oder Essay
dann veröffentlicht werden kann. Es geht zunächst um unseren Diskussionsprozess.
Man sollte sich den „Metatext“ daher eher als Diskussionsplattform vorstellen, wo verschiedene
Aspekte diskutiert werden – vergleichbar mit verschiedenen „Kapiteln“ eines Buches. Es gibt ein paar
Kapitel zum Start, die wir gleich jetzt vorschlagen (s.u.). Jede*r von uns kann auf einzelne Aspekte
eingehen, und andere können fortsetzen. So wird ergänzt, kommentiert, erweitert, und so soll
dialogisch ein „Metatext“ entstehen. Natürlich steht es allen frei, neue „Kapitel“ zu eröffnen.
Das Statement einer Person, das haben wir schon oft bei ähnlichen Projekten erlebt, regt andere zu
eigenen Gedanken an. So wird aus dem Gedankenaustausch ein dialogisches Schreiben oder besser
„multilogisches“ bzw. „polylogisches” Schreiben. Die Statements können ganz unterschiedlicher Länge
sein. Von kurzen Einwürfen in wenigen Sätzen bis zu längeren Statements, Anekdoten oder
Argumenten ist alles möglich. Wir vertrauen einfach auf die Dynamik des schriftlichen Dialogs.
Im Gegensatz zu anderen dialogischen Schreibformen haben wir allerdings das Hindernis, dass wir
nicht in einer, sondern in drei Sprachen kommunizieren. Das ist allerdings nicht nur ein Hindernis,
sondern auch eine Errungenschaft, über die wir ebenfalls im „Metatext“ nachdenken könnten. Um den
Überblick zu bewahren und die Kommunikation so einfach wie möglich zu machen, wird jedes
Diskussionsforum in jeder Sprache extra abgespeichert. Damit geht zwar leider der dreisprachige
Gesamteindruck verloren, aber dafür bleibt alles übersichtlich. Sobald jemand einen Text hochgeladen
hat, werden wir, das Koordinationsteam, uns bemühen, den Text so schnell wie möglich übersetzt zur
Verfügung zu stellen. Natürlich wäre es eine große Erleichterung, wenn die eine oder der andere in
der Lage wäre, den eigenen Text gleich selbst in einer weiteren Sprache hochzuladen. Somit sollte
sichergestellt sein, dass alle die Konversation in der eigenen Sprache verfolgen und führen können.
Die hier vorgeschlagene Gliederung in erste Themenfelder soll einfach ein paar Eckpunkte fixieren,
wo das Schreiben beginnen kann. Sie stützt sich auf die Ergebnisse der Arbeitsgruppe am 1. Oktober
2022 in Klagenfurt und auf eigene Überlegungen. Weitere „Kapitel“ sind gerne willkommen!
Wir freuen uns auf Eure Beiträge!
1. AUF DER SUCHE NACH DER VERLORENEN MEHRSPRACHIGKEITHerunterladen
2. WENN DIE EINE ERINNERUNG MIT DER ANDEREN ZUSAMMENSTÖSSTHerunterladen
3. UND DIE SCHULEHerunterladen
4. WIE WIRD GESCHICHTE ERZÄHLTHerunterladen
5. GRENZEN, AUSGRENZUNG, ABGRENZUNG_ WIR UND DIE ANDERENHerunterladen
6. WIR WOLLEN HOCH HINAUS… ÜBERGEORDNETE ZIELEHerunterladen