Durch einen exemplarischen Vergleich von Geschichtsbüchern, die in Slowenien, Italien und Österreich im Unterricht eingesetzt werden, soll festgestellt werden, wie die Epoche von 1848 bis zum Beginn des 1. Weltkriegs jeweils dargestellt wird.
Wird die Geschichte dieses halben Jahrhunderts aus einer nationalen, transnational regionalen (z.B. Alpen-Adria-Raum), europäischen oder welthistorischen Perspektive erzählt?
Weitere Präzisierungen finden sich in den „Kriterien zum Schulbuchvergleich"
„Kein Krieg hört auf, nur weil die Waffen schweigen.
Er hinterlässt ein Erbe, dunkle Gaben, die wie eine lauernde Krankheit in den Gesichtern, Geschichten, Körpern, Sätzen
und der Vorstellungskraft der Menschen weiterleben.“
(Marica Bodrožić)
Die folgenden Überlegungen sind das Ergebnis unserer langjährigen Praxis einer kritischen Erinnerungsarbeit im Alpen-Adria Raum, zuletzt vor allem im Rahmen des Projekts „Dialogisches Erinnern in der Bildungspraxis des Alpen-Adria Raums“ (2022-2023). Ihre Formulierung ist ein Angebot zum Dialog mit anderen Stimmen, die im Feld der zivilgesellschaftlichen Erinnerungspolitik arbeiten.
Bei der ersten internationalen Konferenz unseres Projekts am 1. Oktober 2022 in Klagenfurt ist die Idee aufgekommen, dass wir als Gruppe eine Sammlung von Gedanken, Dialogen oder auch Kontroversen anlegen könnten, die den Hintergrund und die Motive unserer Arbeit beleuchten.
Wir haben das „Metatext“ genannt, eine Debatten-Plattform, auf der verschiedene Aspekte diskutiert werden – vergleichbar mit verschiedenen „Kapiteln“ eines Buches.
Wie kann die Geschichte des Alpen-Adria Raumes in der Epoche vor dem 1. Weltkrieg im Unterricht multiperspektivisch beleuchtet und lebendig gestaltet werden? Aus unserer Sicht kann dies besonders durch Aspekte gelingen, die die „große“ Geschichte auf Ereignisse herunterbrechen, die das Leben der Menschen unmittelbar betreffen, aber auch z.B. durch literarische Texte, die Wünschen, Sehnsüchten und Zukunftsperspektiven ihren Ausdruck verleihen. Hier finden Sie neue Unterrichtsmaterialien, die diesem Ansatz folgen. Zu jeder Einheit haben am Projekt mitwirkende Expert*innen methodisch-didaktische Hinweise für den Einsatz im Unterricht ausgearbeitet.